- Pédagogie - lycée -

SESSION 2004    -  PONDICHERY  -  ALLEMAND LV 2   -    SÉRIE L  -    DUREE : 3h

Alltag in der Schule?

Noah hatte sïch auf das Treppengeländer gesetzt und rutschte (1) vom zweiten in den ersten Stock, wobei er mit seinem Rucksack einem kleinen Schüler gegen den Kopf schlug.
"Au!" schrie der Junge. "Bist du blöd oder was?" Er fasste sich erschrocken an die Schläfe (2) Noah sprang auf die Füße und kam zu dem Jungen zurück. "Sag das noch mal."
Der kleinere Junge ließ die Hand an der Schläfe. "Was?" fragte er ängstlich.
"Hab ich falsch gehört," knurrte Noah drohend, "oder hast du gesagt, ich bin blöd?" Der Junge schüttelte den Kopf. "Nein, hab ich nicht gesagt."
"Hast du doch".Noah klatschte ihm eine Ohrfeige (3) auf die andere Kopfhälfte. "Ich bin nicht taub, Kleiner, ich höre alles, verstehst du. Wenn einer zu mir sagt, ich bin blöd, dann wünscht er sich ein paar Sekunden später, er hätte so was nie gesagt. Hast du mich verstanden?"
Der Junge schaute sich ängstlich um.
In diesem Augenblick kamen Tessa und Corinna, die Lehrerin war verschwunden. Niemand von den anderen Schülern beachtete Noah und den Kleinen.
Tessa merkte sofort, dass etwas an dieser Situation nicht okay war. Der Junge konnte nicht älter als zehn oder elf sein. Er versuchte an Noah vorbeizukommen, aber Noah stieß ihm sein Knie in den Bauch (4) und der Junge krümmte sich vor Schmerzen.
Tessa schrie: "Lass den Kleinen in Ruhe!" 
Noah grinste amüsiert: "Was willst du denn?" 
"Du sollst den Kleinen in Ruhe lassen."
Sie fasste seine Schultern (5) und zog ihn nach hinten. Natürlich stand Noah wie ein Baum. Er war ja auch mindestens 1,85 Meter groß und hatte wahrscheinlich Schuhgröße 45. Sie reichte ihm gerade bis zur Schulter. Die anderen Schüler gingen an ihnen vorbei und kümmerten sich kein bisschen um das, was da vor sich ging. Das war typisch für diese Schule.
Der Junge sah plötzlich eine Chance und lief los. Aber Noah packte ihn am Arm. 
"Bleib hier, Baby, wir sind noch nicht fertig."
Tessa sah die Panik in den Augen des Jungen.
"Ich hab doch gar nichts gemacht!" wimmerte der Junge. 
"Lass ihn los !" schrie Tessa.
Noah grinste: "Ich mach, was ich will. Er packte den Jungen und verdrehte ihm den Arm (6)
Tessas Gesicht war ganz rot, sie war so wütend auf Noah! Sie fragte sich, warum die Lehrer nie da waren, wenn man sie brauchte. Aber auch die anderen Schüler waren jetzt alle verschwunden.
Noah passte einen winzigen Augenblick nicht auf. Tessa hatte blitzschnell seinen Rucksack von der linken Schulter gezogen und durch das Treppenhaus nach unten geworfen. Der Rucksack öffnete sich und alles fiel heraus: seine Bücher, die Comic-Hefte, ein paar Fotos von nackten Frauen, offenbar aus Illustrierten ausgeschnitten, Schlüssel, ein Messer.
Noah ließ den Jungen los. Er fixierte seinen Rucksack. Schaute auf die Sachen, die auf dem Boden lagen.
"Das glaube ich nicht", sagte Noah langsam.
Tessa atmete tief (7) und lächelte. Sie fühlte sich plötzlich wie befreit.

Nach dem Roman "Noahs Wut" von Brigitte Blobel

 
1 auf dem Treppengeländer rutschen - se laisser glisser le long de la rampe d'escalier 
2 die Schläfe(n)- la tempe
3 die Ohrfeige(n) - la gifle
4 das Knie in den Bauch stoßen (ie,o) - donner un coup de genou dans le ventre
5 die Schulter(n) - l'épaule
6 jdm. den Arm verdrehen - tordre le bras à qn. 
7 tief atmen - respirer profondément
 

I) Wer sind die Hauptpersonen in diesem Text?

   Wer sind die anderen Personen / Personengruppen?

Ergänzen Sie die Sätze mit der richtigen Person / den richtigen Personen. Belegen Sie dann Ihre Wahl mit einem Zitat aus dem Text und geben Sie die Zeile an!
 
a) Am Anfang schimpft .................................. weil ihm jemand wehgetan hat.
Zitat: .......................................................................................................... Zeile:...

b) .................................schlägt ihn.
Zitat: .......................................................................................................... Zeile:...

c) ................................. akzeptiert keine Kritik.
Zitat: .......................................................................................................... Zeile:...

d) .................................will helfen.
Zitat: .......................................................................................................... Zeile:...

e) .................................findet diese Situation lustig.
Zitat: .......................................................................................................... Zeile:...
 
f) .................................. hat vor niemandem Angst.
Zitat: .......................................................................................................... Zeile:...

g).............................. können nicht wissen, was passiert.
Zitat: .......................................................................................................... Zeile:...

h)................................. wollen nicht sehen, was passiert
Zitat: .......................................................................................................... Zeile:...

i) Am Ende macht ................................. etwas Unerwartetes.
Zitat: .......................................................................................................... Zeile:...

II) Wer ist gemeint? Ergänzen Sie die Tabelle mit den Personen, auf die sich folgende Personalpronomen beziehen!

 
III) Welche Person könnte das gedacht haben? Nennen Sie jedes Mal die richtige(n) Person(en)!

I) Corinna, Tessas Freundin, hat die ganze Szene gesehen, sie hat aber nichts gesagt. Warum wohl? 
   Schreiben Sie 20 - 30 Wörter!

II) Behandeln Sie bitte entweder Thema A oder Thema B

A. Wie könnte die Geschichte jetzt weitergehen? Erfinden Sie eine Fortsetzung! (mindestens 100  Wörter)

B. Gewalt und Brutalität an den Schulen - ein aktuelles Thema. Was kann man Ihrer Meinung nach dagegen tun? (Rolle der Schüler, der Eltern, der Lehrer, der Psychologen, der Polizei ... ).
Schreiben Sie dazu mindestens 100 Wörter!

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