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"Integration einmal anders" - sujet baccalauréat 2009 - L - LV1

mis à jour le 22/06/2009


bac2009.jpg

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mots clés : sujet, national, baccalauréat, juin, 2009, L LV1


TEXT A

Fußballtraining in Kreuzberg (1). Marwin rennt. Die Jungs schreien über den Platz. Türkische Worte vermischen sich mit deutschen: "Super, Marwin!" ruft einer und klopft ihm auf die Schulter.

Marwin ist 10, groß für sein Alter, sehr blond, wohnt in Kreuzberg und ist in seiner Mannschaft beim Club Türkiyemspor der einzige mit deutschen Eltern. Genau wie in seiner Schulklasse und in seinem Freundeskreis. Probleme hat er deshalb keine, im Gegenteil. "Wir haben uns zu Beginn schon Sorgen gemacht,"  sagt sein Vater, "aber dann sind wir da offensiv rangegangen. Hier wird sowieso überall Türkisch gesprochen, da dachten wir: wenn schon, dann richtig."

Mittlerweile sehen seine Eltern die türkische Kultur und Sprache als Bereicherung. Schon in der Kita (2) hatte Marwin eine Erzieherin, die mit ihm Türkisch gesungen und gezählt hat. Seit der ersten Klasse ist er auf einer zweisprachigen Schule. Dort hat er Türkischunterricht und einen Teil der Sachfächer auf Türkisch.

Die Aziz-Nesin-Schule ist eine staatliche Europaschule. Der Unterrichtsstoff richtet sich nach dem normalen Berliner Rahmenlehrplan, mit der Ausnahme (3), dass auf Türkisch und Deutsch unterrichtet wird. Genau davon werden viele deutsche Eltern abgeschreckt. Sie lassen ihre Kinder alle möglichen Sprachen lernen - Französisch, Spanisch oder Chinesisch. Aber Türkisch? In Deutschland lernt fast niemand Türkisch. Und auch zum Austauschjahr gehen Schüler eher nach Norwegen oder Peru als in die Türkei.

In Marwins Klasse haben alle bis auf ihn mindestens ein türkisches Elternteil, ihre Sprachkenntnisse sind trotzdem sehr unterschiedlich. Manche wachsen bei ihrer deutschen Mutter auf oder haben türkische Eltern, die sehr gut Deutsch sprechen. Andere kommen aus türkisch-polnischen oder türkisch-russischen Familien und lernen Deutsch als dritte Sprache. Je nach Muttersprache werden sie besonders gefördert (4). "Die Kinder sollen sich auf das Deutsche einlassen (5) können, ohne ihre eigene Herkunft leugnen (6) zu müssen. Integration bedeutet für uns, voneinander und miteinander zu lernen," sagt Demet Siemund, die Klassenlehrerin. Marwin sitzt darum neben Bilge - sie haben ähnliche Stärken und Schwächen in der jeweils anderen Sprache. [.,.]

Ob seine Familie anders ist als die Familien seiner Freunde? Marwin überlegt lange. Einen Unterschied sieht er nicht - außer, dass die anderen besser Türkisch sprechen, natürlich.

Nach Katrin Zeug, SPIEGEL ONLINE, 25. April 2008

 

TEXT B


Iris Alanyali hat eine deutsche Mutter und lebt in Deutschland. Sie möchte die türkische Sprache besser lernen und macht deshalb einen Sprachkurs in Istanbul. Dort trifft sie viele deutsche Frauen, die einen türkischen Partner haben.

 

Die Studentenschaft bestand zu 95 Prozent aus Frauen, die mich größtenteils an die Mitarbeiterinnen des Berliner Bioladens erinnerten, wo ich manchmal Äpfel holte. Abends pflegen (7) solche Frauen auf Multikulti-Konzerte zu gehen und entweder Chilenen oder Türken kennen zu lernen. Sie lesen aufmerksam die Reportagen über binationale Ehen in der "Brigitte" (8) und nehmen ihre Beziehung sehr ernst, weshalb sie früher oder später auch die Sprache ihres Partners lernen wollen. Weil sie schon mehrmals mit ihm in seinem Heimatland waren und seine Familie so reizend und gastfreundlich, eben "so südländisch!"  ist.

Also stand ich in den Pausen vor dem Schulgebäude, während die anderen ihre Erfahrung im Umgang mit türkischen Verwandten austauschten. "Am Anfang war es schon ein bisschen schwierig," sagte Pia. "Das sind eben ganz andere Werte", sagte Sabine, "wenn die Familie so ein ungeheuer starkes Netzwerk bildet". - "Für meinen Freund war das ja anfangs auch ganz schön kompliziert, so zwischen meinen Ansprüchen (9) und seiner Erziehung zu stehen", sagte Tina. Dann sahen sie mich an. "Ich habe keinen türkischen Freund", sagte ich kleinlaut (10). "Aber mein Vater ist Türke". [ ... ]

Unten im Haus gab es einen kleinen Kiosk, wo der Hausmeister heißen Apfeltee verkaufte, um mit den Europäerinnen zu flirten. Aber nachdem geklärt war, dass mein Vater wie er aus Izmir stammte, bekam ich meinen Apfeltee zum halben Preis, und wir lästerten (11) über die deutschen Studentinnen, wenn sie außer Hörweite waren.


Nach Iris Alanyali, Die blaue Reise, 2006

 

1. Kreuzberg ist ein Viertel in Berlin mit einem sehr großen Anteil türkischer Bewohner.
2.
die Kita = der Kindergarten
3.
die Ausnahme: 1 'exception
4.
jn fördern: encourager, pousser qn
5.
sich auf etwas einlassen = etwas akzeptieren, sich für etwas öffnen
6.
etwas leugnen: renier qc
7.
etwas zu tun pflegen = etwas oft, gern tun
8.
Brigitte = eine deutsche Frauenzeitschrift
9.
der Anspruch: l'exigence
10.
kleinlaut: d'une petite voix
11.
über jn lästern: dire du mal de qn

________________________________________________________

 

Vous repondrez sur votre copie sans recopier les questions, mais en precisant chaque lois le numero de la question et des enonces.

Attention, vous devez prendre en compte les deux textes pour les questions I, II et III

 

 

 ETUDE DE TEXTE  sur 14  points

 

I. Wo spielt jeder Text? Notieren Sie die richtige Antwort.

-  Text A: In Istanbul oder in Berlin?
-  Text B: In Istanbul oder in Berlin?

 

II. Assoziieren Sie jede Person mit einer passenden Situation und schreiben Sie die drei richtigen Sätze ab.

a) Marwin lernt Türkisch, weil ..
b) Iris, die Erzählerin von Text B, lernt Türkisch, weil ..
c) Tina lernt Türkisch, weil ..

- in der Brigitte steht, dass es interessant ist.
- er/sie zum Austauschjahr in die Türkei will.
- ihr/sein Vater Türke ist.
- der Hausmeister Türke ist.
- ihr/sein Partner Türke ist. er/sie in einem Viertel wohnt, wo es viele Türken gibt.

 

III. Richtig oder falsch? Begründen Sie Ihre Antwort mit einem Zitat.

Beispiel: 0) = Falsch. Zeile 3: Marwin ist 10

0) Marwin ist 15 Jahre alt.
1) Marwin ist anders als seine Freunde und Mitschüler.
2) Marwin hat Schwierigkeiten mit seinen Freunden, weil sie aus einer anderen Kultur stammen.
3) Marwins Eltern dachten von Anfang an, dass ihr Sohn sich gut integrieren würde.
4) Die deutschen Frauen aus dem Sprachkurs waren noch nie in der Türkei.
5) Die deutschen Frauen aus dem Sprachkurs haben Schwierigkeiten mit ihrem Partner, weil er aus einer anderen Kultur kommt
6) Iris bekommt ihren Apfeltee zum halben Preis, weil der Hausmeister und ihr Vater dieselbe Herkunft haben.

 

IV. Text A - Was ist die richtige Aussage? Assoziieren Sie jeden Satzanfang 1), 2), 3) mit dem passenden Ende a), b) oder c).

1) Viele deutsche Eltern ...

a)  ...haben Angst vor einer deutsch-türkischen Schulausbildung.
b)  ...wollen nicht, dass ihre Kinder eine Fremdsprache lernen.
c)  ...gehen mit ihren Kindern ein Jahr nach Norwegen oder Peru.

 2) Die Aziz-Nesin-Schule ...

a)  ...gibt nur türkischen Unterricht.
b)  ...bietet zweisprachigen Unterricht an.
c)  ...ist eine internationale Privatschule.

3) In der Aziz-Nesin-Schule ...

a) ...sollen die Schüler nur von den Lehrern lernen.
b) ...sprechen alle Kinder sehr gut Deutsch.
c)  ...wird Zusammenarbeit gefördert.

 

V. Text B - Schreiben Sie die richtigen Aussagen ab und begründen Sie sie mit einem Zitat.

1) Iris bewundert die deutschen Frauen aus ihrem Sprachkurs.
2) Iris spricht ironisch von den Mitarbeiterinnen des Berliner Bioladens.
3) Iris macht sich mit dem türkischen Hausmeister über die deutschen Studentinnen lustig.
4) Iris ist stolz darauf, keinen türkischen Freund zu haben.

 

VI.  Iris findet folgende Anzeige im Internet:

   Öger Tours

Reiseveranstalter für Türkeireisen

sucht motivierte Fremdenführer(innen) mit Sprachkenntnissen

Kontakt: Frau Schneider

Verfassen Sie Iris' Antwort auf diese Anzeige (Herkunft, Motivation, persönliche Erfahrung, Sprachkompetenzen ... )                (mindestens 120 Wörter)

 

 

VII.  Behandeln Sie EINES der folgenden Themen: (mindestens 150 Wörter)

 

A.  Bilinguale Schulen wie zum Beispiel Marwins Europaschule: Was sind Ihrer Meinung nach die Vorteile? Könnte es auch Nachteile geben? Argumentieren Sie.

 

ODER

 

B. In Deutschland wird über obligatorische Sprachtests für Einwanderer, die Deutsche werden wollen, diskutiert:

  
"Für neue Mitbürger, die in unserem Land ihre Zukunft haben wollen, ist die deutsche Sprache die entscheidende Voraussetzung* für Integration und beruflichen Erfolg", sagt der bayrische Politiker Stoiber.

(* la condition indispensable)



 Wie könnte man erklären, dass diese Tests in einigen deutschen Ländern eingeführt wurden? Was halten Sie von solchen Sprachtests? Ist Ihrer Meinung nach nur die Sprache für eine gelungene Integration wichtig?

 

 

 

 TRADUCTION  sur 6  points


Übersetzen Sie ins Französische von   "In Deutschland lernt fast niemand Türkisch  ..."  bis   .".. lernen Deutsch als dritte Sprache."  (Zeile 14 bis 19)

 

 

information(s) pédagogique(s)

niveau : B2, Terminale L

type pédagogique : évaluation

public visé : enseignant, élève

contexte d'usage : classe

référence aux programmes :

fichier joint

information(s) technique(s) : Fichier ressource au format .rtf

taille : 41 Ko ;

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