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"Zur Strafe auf den Bauernhof " - "Auf nach Bali" - sujet baccalauréat 2013 (Amérique du Nord) - L / ES / S - LV1

mis à jour le 04/06/2013


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mots clés : sujet , baccalauréat, juin, 2013, Amérique du Nord, L, ES, S, LV1


Text A: Zur Strafe (1) auf den Bauernhof

Der junge Armenier, der seit rund fünf Jahren in der Schweiz lebt, hat einem jungen Mann bei einer Massenschlägerei die Nase gebrochen. Der 16-Jährige wurde für diese brutale Tat zu zwölf Tagen Mithilfe auf einem Bauernhof verurteilt. Und auf dem Bio-Bauernhof der Familie Arnold, der im Kanton Uri liegt, gibt es genügend Arbeit.

Um sieben Uhr ist Balian Davitian bereits mit dem Füttern der Kühe beschäftigt. Er erklärt: "Natürlich wäre es jetzt schöner, in den Ferien zu sein, aber diese Strafe ist immer noch viel besser als im Jugendgefängnis zu sitzen." Während seiner Zeit auf
dem Bauernhof wohnt der junge Armenier in einem Zimmer des Bauernhauses. Diese Aufgabe (2) ist die letzte Chance für Balian Davitian, der bereits fünf Mal angezeigt wurde. Denn wenn er nach diesem Aufenthalt eine weitere Straftat begeht, landet er in einem geschlossenen Heim. Deshalb will sich der junge Mann auch besondere Mühe geben. Am Mittagstisch in der Küche des Bauernhauses hat der Junge wieder einmal etwas am Essen zu kritisieren. Elsbeth Arnold schlägt ihm vor: "Du kannst das nächste Mal gerne selbst kochen." Mit so einer Antwort hat der Realschüler nicht gerechnet. Er erklärt entschuldigend, dass er eigentlich gar nicht kochen kann. Nachdem er beim Abwasch geholfen hat, macht der Junge noch einen kurzen Spaziergang mit dem Hund der Familie. Während er das Bergpanorama betrachtet, erzählt er: "In den ersten Tagen habe ich mich wirklich gefragt, wo ich hier gelandet bin, denn im Gegensatz zu Zürich, meinem Wohnort, ist das für mich wie das Ende der Welt. Als ich dann aber Michael Junior, den 21-jährigen Sohn der Familie, kennenlernte, ging die Zeit viel schneller vorüber. Am Abend durfte ich jeweils mit Michael Junior fernsehen."

Für die fünfköpfige Familie ist ein neuer Einsatz, auch nach 20 Jahren Erfahrung, jedes Mal wieder aufs Neue eine interessante Aufgabe. Die Jugendlichen werden der Familie über die Caritas Schweiz vermittelt. Das Ziel ist, dass die Straffälligen (3) Abstand von ihrem sozialen Umfeld bekommen, um dadurch Einsicht über ihre fehlerhafte Tat zu gewinnen. Normalerweise dauert ein solcher Einsatz zwei Wochen. "Es ist schön zu sehen, wie einige Jugendliche, die sich sonst in der Gesellschaft querstellen, lernen, erwachsen zu werden", sagt Elsbeth Arnold.

Auch Balian Davitian hat aus seiner Zeit auf dem Bauernhof gelernt: "Bei der Arbeit auf dem Hof habe ich eingesehen, dass ich nicht gleich körperliche Gewalt anwenden muss, sondern meine Aggressionen auch auf andere Art herauslassen
kann, etwa mit körperlicher Arbeit oder beim Sport." Natürlich gibt es aber auch Differenzen zwischen den Jugendlichen und der Familie. Elsbeth und Michael Arnold versuchen dann mit Gesprächen die Probleme aus der Welt zu schaffen. "Es sind nicht nur die Jugendlichen, die etwas aus ihrer Zeit bei uns auf dem Bauernhof lernen. Jeder Einzelne aus unserer Familie hat auch von den jungen Menschen, die bereits bei uns waren, etwas gelernt. So habe ich mich dank ihnen zu einem weltoffeneren Menschen entwickelt", erklärt der Familienvater.

Nach Debora Arnold, Kantonale Mittelschule Uri, Altdorf (Schweiz) aus: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.02.2011

  • 1 - die Strafe : la punition
  • 2 - die Aufgabe : die Arbeit
  • 3 - der Straffällige :le délinquant


Text B: Auf nach Bali

Im März 1933 wollte ich mit meiner Freundin Judith Deutschland verlassen. Wir schwärmten von Bali, inspiriert durch einen Film, den wir Anfang der dreißiger Jahre gesehen hatten, Friedrich Wilhelm Murnaus Tabu. Er spielte in der Südsee. Da
wollten wir hin, auch wenn wir kein Geld hatten. (...) Judith und ich machten uns von Köln Richtung Koblenz auf den Weg und wurden von einem netten Menschen mitgenommen, der dort eine Bekannte nach einer Bleibe für uns fragen wollte. Sie empfahl uns das Julia-Heim in der Clemensstraße 13. Ahnungslos übernachteten wir dort. Am nächsten Morgen kam dann das böse Erwachen. Man ließ uns nicht mehr gehen. Beide waren wir noch minderjährig, sie 16, ich 17 Jahre alt. Also hielten sie uns einfach fest, wegen Landstreicherei (4). Das Jugendamt (5) der Stadt hatte sich offenbar mit den Eltern meiner Freundin in Verbindung gesetzt. Sie telegrafierten zurück und veranlassten, dass Judith gehen durfte. Für mich bedeutete dies eine Katastrophe, da ich nun allein zurückbleiben musste. Bis dahin hatten wir uns im Julia-Heim richtig scheußlich benommen. Wir hängten zum Beispiel die ganzen Bilder mit katholischen Motiven von den Wänden, sangen die "Internationale" und  sorgten für noch mehr solcher Gemeinheiten. Dafür kam ich später in Einzelhaft (6). Zur Straße blickte ich auf eine Milchglasscheibe, so dass man weder hinein- noch herausgucken konnte. Auf der anderen Seite zum Hof waren die Fenster vergittert.
Drei Wochen saß ich in diesem Loch, bis mir erlaubt wurde, mich innerhalb des Hauses wieder frei zu bewegen. Inzwischen hatte sich Judith an das Berliner Jugendamt gewandt, und dieses veranlasste, dass ich das Julia-Heim verlassen und nach Berlin zurückkehren durfte. Ich war endlich wieder frei! Frei!
Nach Eva Bloemer-Hom, Masseltow" Ich hab' auch Glück gehabt www.erinnerungen.de

  • 4 -  die Landstreicherei : le vagabondage
  • 5 - das Jugendamt : l'office de jeunesse
  • 6 - in Einzelhaft: au cachot

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Toutes les réponses aux questions sont à reporter sur votre copie


 Compréhension de l'écrit - 10 points



 
Sie nehmen an einem Projekt   "Jugendliche früher und heute" teil.   
Sie recherchieren über Problemkinder.
Lesen Sie dazu das folgende Dossier.


Text A: Problemkinder von heute


1. Sammeln Sie folgende Informationen zu Balian Davitian:
  • a. Alter:   
  • b. Wohnort:   
  • c. Nationalität:   
  • d. Schultyp:   
  • e. Momentaner Arbeitsort:
  • f. Dauer seines Aufenthalts:
  • g. Grund seines Aufenthalts:

2. Was hat Balian Davitian bei diesem Aufenthalt gelernt? Zitieren Sie zwei Elemente aus dem Text.


Text B: Problemkinder von früher


3. Welches Projekt hatte die Erzählerin?


4. Welche zwei negativen Erfahrungen macht die Erzählerin? Zitieren Sie den Text.


5.    Was versteht die Erzählerin unter Freiheit"? Erklären Sie. (30 Wörter)

Texte A und B: Jugendliche früher und heute

Sie haben nun verschiedene Informationen.


6. Wie werden Problemkinder früher und heute behandelt? Erklären Sie kurz, was die Situationen in jedem der beiden Texte unterscheidet. (30 Wörter)


7. Welche zwei Begriffe passen zu Ihrem Dossier: Mythes et héros - espaces et échanges - Lieux et formes de pouvoir- L'idée de progrès?
Erklären Sie Ihre Wahl auf Deutsch. (40 Wörter)



 Expression écrite - sur 10



I.    Herr Arnold hat folgenden Brief von der Caritas bekommen. Verfassen Sie Herrn Arnolds Antwort. (120 Wörter)


 
Caritas
Morgartenstraße 19
 CH- 6003 LUZERN

Sehr geehrter Herr Arnold,

der Aufenthalt von Balian Davitian ist fast zu Ende. Können Sie bitte einen Bericht über seine Zeit auf Ihrem Bauernhof, über sein Verhalten schreiben und uns mitteilen, ob dieser Einsatz Ihrer Meinung nach ein Erfolg war oder nicht.

In Erwartung einer baldigen Antwort grüßen wir Sie freundlich!

Herr Müller
im Auftrag von der Caritas






II. Behandeln Sie eines der folgenden Themen (mindestens 130 Wörter)

A. Die Macht der Bilder

"Wir schwärmten von Bali, inspiriert durch einen Film, den wir Anfang der dreißiger Jahre gesehen hatten, Friedrich Wilhelm Murnaus Tabu", schreibt die Erzählerin.

Meinen Sie, dass man durch einen Film positiv oder negativ beeinflusst werden kann? Erzählen Sie von Ihrer persönlichen Erfahrung.

ODER

B. Lebensort

Für Balian Davitian war der Bauernhof das Ende der Welt".
Leben auf dem Land: Kann das eine Chance für ein besseres Leben sein? Was halten Sie davon? Argumentieren Sie.
 

information(s) pédagogique(s)

niveau : Terminale L, B2, Terminale S, Terminale ES

type pédagogique : évaluation

public visé : enseignant, élève

contexte d'usage : classe

référence aux programmes :

fichier joint

information(s) technique(s) : ressource au format .pdf

(sujet sur le site du lycée Rochambeau de Washington - merci aux webmestres ! )

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taille : 1.7 Mo ;

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